iDani Productions

Spezialeffekte sind in Amateurfilmen (noch) nicht weit verbreitet. Doch hin und wieder gibt es Leute, die sich damit versuchen, auch erfolgreich. Und einer davon ist Daniel Lanz.

Mit seinem Siegerfilm "Der Euro" hat er Aufsehen erregt, weil darin Szenen zu finden sind, wo man sich gefragt hat: "Wie hat er das gemacht?". Ganz nach dem Buch vom berühmten Regisseur Francois Truffaut "Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?" haben wir ihn gefragt: "Daniel, wie hast Du das gemacht?".
 
Am Clubabend vom 15. März 2011 hat er uns mit auf die Reise genommen, durch Themen wie Ebenen, Masken, Keyframes und Bluescreen. Das alles sind Stichwörter, die der ambitionierte Amateur eigentlich aus dem FF kennen sollte. Ob er sie dann auch anwenden kann, ist eine andere Frage. Und es spielt keine Rolle, welches Werkzeug, sprich welches Schnittprogramm man verwendet. Jedes halbwegs professionelle System kennt alle diese Funktionen und bei allen verhalten sie sich genau gleich.
 
Selbst wenn man die Funktionen beherrscht heisst es noch lange nicht, dass man auch was sinnvolles damit anfangen kann. Spätestens ab jetzt ist Kreativität gefragt. Dazu muss man sich auch Fragen stellen. Wie lasse ich einen Menschen überfahren, ohne dass ich einen opfern muss? Wie lasse ich aus einem Auto eine Person zweimal gleichzeitig aussteigen? Und wie lasse ich einen Helikopter aus dem Fernseher in die eigene Wohnung fliegen? Auf solche Ideen ist Daniel Lanz gekommen und hat sich Gedanken gemacht, wie man dies umsetzen kann. Und da ist dann das nötige Handwerk gefragt, wie man eben die Ebenen, Masken, Keyframes und Bluescreen richtig einsetzt. Oder man soviel Ehrgeiz besitzt es solange zu probieren, bis man es kann.
 
Man muss tatsächlich in Ebenen denken und Masken ausstanzen, um von einer Ebene auf die andere zu sehen. Etwas Vorstellungsvermögen ist gefragt, aber Daniel hat es sehr anschaulich erklärt. Es sind wie übereinander liegende Folien, die Ausstanzungen haben, damit man den Blick auf die direkt, oder weiter unten liegende Folie freigibt. Kombinationen verschiedener Ausstanzungen ergeben dann ein völlig anderes Bild. Reiht man mehrere solcher kombinierter Ebenen aneinander kann man die verrücktesten Sachen machen, wie uns Daniel eindrücklich gezeigt hat.
 
Selbst an Bluescreen hat er sich ran gewagt und einen sehr kreativen Film gemacht. Bluescreen bedeutet, dass alles was blau ist, durch ein anderes Bild ersetzt werden kann. Bei simplen Masken ist man auf fixe geometrische Ausstanzungen angewiesen. Will man aber einen Menschen von einem Hintergrund isolieren, geht das eben nicht mehr. So eine komplexe Maske, die sich dann auch noch bewegt ist ein Ding der Unmöglichkeit. Mit Keyframes kann man zwar auch eine Maske bewegen lassen, aber eben nur in groben Umzügen. So stellt man halt den Menschen vor eine blaue Wand und lässt von Computer alles was blau ist durch etwas anders ersetzen.
 
Daniel hat uns gezeigt, wie man eindrücklich Ebenen, Masken, Keyframes und Bluescreen einsetzen kann. Kreativ sein müssen wir aber selber.


Nochmals gut gegangen. Zum Glück nur fiktiv überfahren.
 
Sieht so aus, als parkiert dreimal das gleich Auto.
     

So lässt man Zwillinge aussteigen.
 
Das Blau wird später durch das Matterhorn ersetzt.
     
28.03.2011