Autorenabend: Paul Wirth

Dieser Autorenabend vom 17. Mai 2016 stand im Zeichen von 75 Jahre Paul Wirth. In diesem Zeitraum hat er insgesamt 53 Jahre mit Film und 20 Jahre mit Video verbracht. Doch bevor er Filme hauptsächlich aus der Neuzeit präsentierte machte er einen kurzen Exkurs in die Zeit, als die Kameras noch voll mechanisch funktionierten.

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Der Vorteil dieser Kameras war unbestritten, dass sie immer und überall funktionierten, denn es brauchte keinen Strom. Ausgeklügelte Federwerke trieben die Kameras an. Und man konnte nur staunen, dass diese Kameras bereits die Überblendung beherrschten. Zoomobjektive waren damals noch nicht üblich, so wurden einige Kamertypen mit revolvermässig angeordneten Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten gebaut. So konnte man blitzschnell auf die gewünschte Brennweite umschalten.

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Der Nachteil dieser doch sehr robusten Kameras war aber, dass man doch einige Film-Kassetten mitschleppen mussten. Bei Paul war es meist nicht unüblich, wenn er bis zu 15 kg Filmrollen im Gepäck hatte. Denn auf solche Filmrollen liefen oft nur 3 min und dann waren sie schon vollständig belichtet.

Nach dieser kurzen Reise in die nostalgische Zeit beamte uns Paul Wirth wieder in die Gegenwart und wir konnten einige seiner jüngeren Filme, sprich Videos begutachten.

Begonnen hat er mit einem Musikclip von einer Berner Band, die ein etwas verrücktes Video wollte. Das Stück "Riddick Jones - 5 Sekunden" spielte in einem Boxring. Paul hatte mit 4 statischen und einer beweglichen Kamera gearbeitet und die Band musste doch mehrmals das Stück spielen, bis er zufrieden war. Das ganze hat er dann mit einem recht dynamischen Schnitt  umgesetzt.

Viele erinnern sich vielleicht noch an den Autofriedhof in Kaufdorf. Bevor er definitiv entfernt wurde, war Paul Wirth mit der Kamera dort und hat mit vorwiegend statischen Aufnahmen, aber mit dynamischem Schnitt und klassischer Musik ein kurzweiliges Video gemacht. 

Den Abend abgeschlossen hat er mit einem 52-minütigen Film über die Galapagos Inseln. Mit diesem Video hat er seine Stärken voll ausgespielt, versteht er es doch wie fast kein zweiter, die Flora und Fauna mit tollen Bildern einzufangen, so dass man sich keine Sekunde langweilt. Sehr gut gewürzt mit seinen treffenden Kommentaren und mit angenehmer Musik untermalt.