Beleuchtung

Ein für uns Filmer nicht unwichtiges Element der Bildgestaltung - die Beleuchtung. Alfred Schüpbach zeigte uns gekonnt, wie man mit relativ wenig Mitteln den Bildeindruck massiv verbessern kann.

Wie oft sind wir in die Situation geraten, dass zu wenig Licht vorhanden ist. Die Kameras sind zwar besser, kleiner und leichter geworden, doch lässt sich die Physik damit nicht einfach aushebeln. Die kleinen Kompaktkameras greifen in den meisten Fällen zum Mittel der Restlichtverstärkung, uns Amateuren bekannt als Gain. Oft wundert man sich und staunt bei wie wenig Licht die Kameras noch ansehnliche Bilder hervorzaubern. Man erkauft sich das meist aber mit Schärfeverlust und Rauschen im Bild. Und wenn dann auch die Elektronik nicht mehr hilft dann schwinden langsam aber sicher die Farben. Ab hier wird es nun Zeit zusätzliches Leuchtmittel einzusetzen.

Da hat sich die Industrie jahrelang die Mühe gegeben die Kameras klein und handlich zu machen und jetzt soll man grosse, schwere und sperrige Scheinwerfer mit sich herumtragen? Nun ja, manchmal kommt man halt einfach nicht drumherum. Doch in einzelnen Fällen hilft auch schon ein Kopflicht, also ein Scheinwerferchen, das vorne auf die Kamera montiert wird. Mit den heutigen LED-Leuchtmitteln bekommt man meist ein ansehnlich starkes Licht, das oft geregelt werden kann und so dem Motiv etwas angepasst werden kann. Dank der LED-Technik halten die Akkus sehr lange und nichts wird heiss.

Will man aber eine ganze Szenerie aufhellen kommt man um einen oder zwei grössere Scheinwerfer nicht herum. Um das Licht zu verteilen kann man z.B. die Decke als indirekte Beleuchtung missbrauchen. In vielen Fällen geht auch eine weisse Wand. Ist beides nicht vorhanden (z.B. bei Holzwänden) können Reflektor helfen, die es relativ günstig zu kaufen gibt und durch ihre Bauart auch schnell zusammen gefaltet werden können.

Alfred Schüpbach hat es auch nicht verpasst uns die klassische 3-Punkt Beleuchtung zu zeigen. Hier hat man meist ein Führungslicht (von da, wo man das Licht erwartet), das die Hauptbeleuchtung macht. Die nun dunklere Seite wird mit einem schwächeren Licht leicht aufgehellt. Und das Tüpfelchen auf dem i ist das rückwärtige, dritte Licht, das meist aus einem spitzen Winkel von unten oder von oben kommt. Dies gibt den tollen Effekt, dass z.B. die Haare einen Lichtschimmer bekommen. Oft wird da sogar ein farbiges Licht verwendet.

Mit Licht können auch traurig wirkende Hintergründe massiv verbessert werden. Hier kann man nun seine volle Kreativität entfalten und ganz hübsche Lichtspielereien an die Wand zaubern. Hier sind absolut keine Grenzen gesetzt. Es darf aber auf keinen Fall aufdringlich sein und sollte zum Thema passen.

Um also besser ausgeleuchtete Bilder zu erhalten kommt man nicht umhin mit etwas mehr Gepäck am Drehort zu erscheinen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, wie die Filmbeispiele von Alfred Schüpbach gezeigt haben. Dem gewöhnlichen Betrachter fällt die Mehrarbeit auf den ersten Blick sicher nicht auf, aber irgendwie merkt er schon, dass da was anders ist, wenn auch unbewusst. Denn insgesamt wirkt der Film professioneller und homogener über alle Einstellungen. Ist das Bild aber schlecht beleuchtet, also zu dunkel, dann wird das sofort bemerkt, wohl genauso, wie wenn wir kein Stativ verwenden würden.

 
 
28.10.2010