Mitgliederfilme 1/12

Es hätte eine guten Grund gegeben, nicht an diesen Mitgliederfilmabend zu kommen. Denn der FC Basel hat gegen den FC Bayern München um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League antreten müssen. Die Chancen standen gut, denn im Hinspiel hatten die tapferen Basler die Bayern mit 1:0 geschlagen.

Trotz dieses Jahrhundertspiels haben sich doch einige im Clublokal eingefunden, um die neuesten Werke ihrer Mitglieder anzuschauen und rege darüber zu diskutieren. Und sie taten gut daran, denn die Qualität - in Technik und Inhalt - war hoch.

Zuerst wurde ein Film vom Martin E. Huber und Andres Studer über die Jubiläumsausstellung des Modell Boot Club Thun gezeigt. Doch es wurden nicht nur Modellboote sondern auch Modell Trucks vom Mini Routier Team Bern, Modelleisenbahnen von den Thuner Eisenbahn Amateuren, Modellflugzeuge von der Modellfluggruppe Thun und Puppenhäuser von den Puppenhausfreunden der Schweiz gezeigt. Sie alle waren Bestandteil der Ausstellung. Die Qualität und Kurzweiligkeit wurden als gut befunden, einzig der Liveton von einer Modellbootshow wurde als kaum verständlich wahrgenommen.

Helmut Fürhacker ist zur Zeit dran, seine wirklich alten Super-8 Filme zu digitalisieren, mit neuen Titel zu versehen und neu zu vertonen. Das hat er mit seinem gezeigten Film auch nicht anders getan. Es war ein Spielfilm aus dem Jahre 1973 (!) um zwei Kinder, die im Kanderdelta eine alte Truhe mit einer Schatzkarte finden. Sie machen sich auf, um den Schatz zu suchen und konnten ihn auch finden und ausbudeln.

Es war damals eine Clubarbeit, wo der Vorstand des Filmclubs Spiez die Mitglieder aufgefordert hat ein voll durchgeplantes Drehbuch einzureichen. Das Beste wurde dann umgesetzt. Nach der zweiten Vorführung des fertigen Films hat Helmut ein falsches oder kontaminiertes Reinigungsmittel verwendet, so dass sich der Filmstreifen verzogen hat und das Bild teilweise zerstört hat. Blaue Flecken im Bild und teilweise Unschärfe zeugten davon.

Nichtsdestotrotz ist ihm ein guter Film gelungen, wo in einer Traumsequenz sogar eine Trickfilmszene erstellt werden musste. Chapeau für diesen Aufwand!

Paul Wirth brachte ein Musikclip mit. Hier sah man Vera Kaa, die zum ersten Mal mit einer Bigband aufgetreten ist. Paul hatte bei diesem Clip die Doppelbelichtung eingesetzt und dies ist ihm ausserordentlich gut gelungen. Leider hatte er es noch nicht geschafft, den professionell aufgezeichneten Ton in sein Programm zu importieren, so musste halt der Ton von zwei Kameras übernommen werden. Bemängelt wurden die zum Teil fehlenden Grossaufnahmen der Bigband, die mehr Abwechslung gebracht hätten. Trotz 5 eingesetzter Kameras war die Ausbeute solcher Shots mager, wie er uns versicherte. Trotzdem hat Paul wohl das Optimale aus dem Material heraus geholt und dank der kreativen Doppelbelichtung und der Performance von Vera Kaa fällt einem das nicht wirklich auf.

Zu guter Letzt nahm uns Fred Wyss erneut mit auf eine Reise nach Griechenland. Diesmal an die üppige Osterprozession auf Kreta im Jahre 2000. Vorher aber machte er noch einen Abstecher nach Heraklion und führte uns in ein Märitgässli, wo das Fleisch noch offen präsentiert wurde. Heute sei das nicht mehr so, versicherte er uns. Hygiene wird jetzt da auch gross geschrieben. Hervorgehoben wurde der angenehme Kommentar, den Fred wie immer selber gesprochen hat, aber auch die zum Teil schönen Bilder. Die Osterprozession ist etwas zu lang geraten und der zum Teil spitze Originalton war teilweise zu laut.

Das war´s dann auch schon. Diese vier Filme haben den ganzen Abend gefüllt. Die von Alfred Schüpbach initiierten Diskussionen wurde rege genutzt, so dass die Autoren konstruktive Kritik mit nach Hause nehmen konnten. Zu Beginn wollte Alfred von den Autoren wissen, wer denn das Zielpublikum ihres Filmes sei. Und ich glaube man kann gut behaupten, dass kein Film am Zielpublikum vorbei produziert wurde.

Übrigens: der FC Basel hat haushoch mit 7:0 verloren. Die Mitglieder, die an den Clubabend gekommen sind, haben die bessere Wahl getroffen.

14.03.2012